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Mein Kampf für MCS-gerechten Wohnraum

Urs Beeler

Postfach 7

6431 Schwyz

Bundesamt für Wohnungswesen
Frau Verena Steiner
Storchengasse 6

2540 Grenchen

Vom Bundesamt für Wohnungswesen wird später als Reaktion nur eine mehr oder weniger nichtssagende Blabla-Antwort kommen
MCS-Pionierprojekt Urs Beeler

Brunnen, den 5. April 2006


Sehr geehrte Frau Steiner

Vielen Dank für das Schreiben und die Unterlagen an Herrn Carlo Carletti von der Gemeinde Schwyz vom 7.2.06. Meine Typ-1-Allergien wie auch die MCS-Problematik (hochgradige Chemikaliensensibilität in meinem Fall) wurden medizinisch genau abgeklärt und sind schriftlich bestätigt.

Die Mineralwolle-Problematik wird bis heute vom BAG (Bundesamt für Gesundheit) beschönigt resp. totgeschwiegen.
Fakt ist, dass bis 1996 hergestellte Mineralwolle offiziell als krebsverdächtig gilt und nicht mehr eingesetzt werden darf.
Fakt ist, dass Phenolformaldehyd, mit dem die KMFs gebunden sind, ein bekannter Allergieauslöser ist.
Fakt ist, dass dieses Bindemittel (vor allem bei Feuchte) ausgast und die Partikel z.B. hinter hinterlüfteten Fassaden freien Flug haben.
Fakt ist, dass KMF-Partikel Ekzeme, allergische Reaktionen und Asthma auslösen können.
Fakt ist, dass Mineralwolle im Grunde nichts anders als Isolations-Sondermüll darstellt, dessen Produktion, Vertrieb und Anwendung längstens verboten gehörte.
Fakt ist, dass der Bund die KMF-Problematik verschläft wie seinerzeit die Asbest-Problematik. Kommt hinzu, dass Mineralwolle nicht nur gesundheitlich, sondern auch bauphysikalisch völlig unsinnig ist.

Ich verweise hier auf die entsprechenden Publikationen von Prof. Dr. Ing. habil. Claus Meier, Nürnberg, sowie die empirischen Untersuchungen von Dipl.-Ing. Paul Bossert, Oetwil an der Limmat. Nicht zu vergessen sind die Fachartikel zum Thema Mineralwolle von Architekt und Baubiologe Klaus Aggen.

Die Tragik besteht darin...
...dass der Bund einmal mehr die Problematik viel zu spät resp. noch gar nicht erkennt oder verdrängt (vgl. Roger Waeber). Obwohl z.B. das Krebspotential von Asbest bereits in den 30er Jahren bekannt war, war der Bundesrat 1981 noch gegen ein Asbestverbot. In der Schweiz wurde Asbest erst 1990 verboten!

Wegen meiner Kritik betr. des Schadstoffausstosses von Holzfeuerungen...
...wurde ich jahrelang von der Holzlobby boykottiert. Der Bund seinerseits förderte die Holzenergie. Anfang 2006 in Zusammenhang mit der drastischen Feinstaubbelastung stellt man plötzlich fest, dass Holzfeuerungen eben doch nicht so „umweltfreundlich“ sind, wie man jahrelang angeblich geglaubt und behauptet hat...

Beim MCS-Projekt...
... geht es gerade darum, eben all diese Fehler nicht zu machen und Material, Verarbeitungsmethoden etc. nach bestem Wissen und Gewissen (d.h. maximal guter Verträglichkeit) auszuwählen. Grundlagen dazu bilden wissenschaftliche resp. empirische Untersuchungen. Und vor allem meine jahrelangen praktischen Erfahrungen als MCS-Betroffener. Ein hochgradig Chemikaliensensibler erkennt mit seinem „Radar“ sofort, welche Stoffe für ihn verträglich sind und welche nicht. [Genau dieser Umstand könnte bei der Produktentwicklung genutzt werden. Das System verschläft es- jahrzehntelang.]

Das Hauptproblem für MCS-Betroffene: Das Finden von geruchsneutralem, schadstofffreiem, baubiologischem Wohnraum
Erstens: Für einen MCS-Betroffenen ist es heutzutage enorm schwierig, eine MCS-gerechte Behausung zu finden. Ich selbst bin seit weit über einem Jahr auf der Suche.
Das erste Problem sind Nachbarn resp. Nachbarwohnungen und deren Immissionen! In einem „normalen“, heute noch üblichen Mehrfamilienhaus sind die Bewohner zwangsparfümiert, Wäsche wird mit parfümiertem Waschmittel gewaschen, es gibt parfümierte Weichspüler, parfümierte Cremen, parfümierte Seifen, parfümierte Putz- und Reinigungsmittel, ätherische Öle, Duftkerzen etc. Diese Immissionen sind in Treppenhäusern, ja im gesamten Haus wahrzunehmen. Ein hochgradig MCS-Betroffener wie ich es bin, nimmt solche Immissionen bereits im Niedrigdosisbereich wahr und ein symptomfreies Leben ist unter solchen Bedingungen nicht möglich.
Zweitens: Weit über 95% der heutigen Wohnungen sind mit parfümierten Putz- und Reinigungsmitteln kontaminiert. Duftstoffe haften in Teppichen, Vorhängen etc. Ganz schlimm sind weiter stark parfümierte WC-Reiniger („WC-Ente“ und WC-Steine – Sondermüll! – in Bädern, WC’s). Solche mit Parfüms, ätherischen Ölen etc. geruchsbelasteten Wohnungen sind für einen MCS-Betroffenen der reinste Horror und absolut ungeeignet.
Drittens: Über 90% der heutigen Häuser sind völlig unnötig chemisch belastet, weil die falschen Bau- und Einrichtungsmaterialien verwendet wurden/werden. Spanplatten (ausgasendes Formaldehyd, Isocyanat), PVC-Böden, chemiebelastete Laminatböden etc. Ganz schlimm und absolut unverträglich sind Holzfeuerungen/Cheminées. „Normale“, nicht chemikaliensensible Menschen nehmen solche chemischen Belastungen offensichtlich nicht oder zu wenig wahr, sonst würde garantiert nicht derart wider dem gesunden Menschenverstand gebaut!!!

Die Lösung
Medikamente und „Therapien“ bringen bei MCS rein gar nichts. Das Einzige, was effektiv etwas bringt, ist EXPOSITIONSSTOPP! Das heisst: Nicht mittels Symptombekämpfung versuchen, den Körper an eine krankmachende Umgebung künstlich anzupassen, sondern umgekehrt, die Umgebung so zu gestalten, dass ein menschenwürdiges Leben mit einer Reduktion der Auslöser/Symptome möglich ist.
Die Lösung heisst baubiologischer Wohnraum in Massivbauweise ohne Chemie, so, wie man früher baute: mit Steinen, Kalk, Ziegeln etc. Wichtig: Eine luftige, grosszügige Bauweise mit einer schadstofffreien Heizung. Auf der anderen Seite konsequenter Einsatz von duftstofffreien, immunsystemverträglichen Produkten im gesamten Haushalt.

Das MCS-Haus (MCS-Türmchen) ist also ein optimal auf die Bedürfnisse eines hochgradig Chemikaliensensiblen abgestimmtes Gebäude – eine nach bestem (umweltmedizinischen, baubiologischen) Wissen und Gewissen grösstmöglich schadstofffrei Insel.
Bau, Unterhalt und Betrieb einer solchen schadstofffreien Wohninsel spielen sich auf höchstmöglichem Level ab, d.h. haben MODELLCHARAKTER.

Ziel
Beim MCS-Pionierprojekt geht es darum, all die genannten (krankheitsbedingten) Forderungen optimal unter ein Dach zu bringen. Hinzu kommt natürlich nicht zuletzt der richtige Standort für ein solches Objekt (keine Abgase von Holzfeuerungen, Industrie, Landwirtschaft etc. in der unmittelbaren Nähe). Nötigenfalls auf einem Berg (1'400 m ü. M.) Saubere Luft und grösstmögliche Schadstofffreiheit sind bei MCS das A und O.

Ich ersuche Sie, mein MCS-Pionierprojekt und die eingereichten Unterlagen sorgfältig auf eine mögliche finanzielle Unterstützung hin zu überprüfen und Ihre Antwort nicht nur mir, sondern bitte auch Herrn Carlo Carletti und Frau Marlen Marty, beide Gemeinde Schwyz, Pfarrgasse 9, Postfach 137, 6431 Schwyz, zukommen zu lassen.

Im Voraus ganz herzlichen Dank für Ihre Bemühungen und Ihren hoffentlich positiven Entscheid!

Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler



 

Beilage erwähnt

 

 

Beteiligte Personen
 

Initiator
Urs Beeler, Postfach 7, 6431 Schwyz

Sachverständige betr. Chemikaliensensibilität
Chemical Sensitivity Network, Frau Silvia K. Müller, Hauptstrasse, Kirschweiler, Deutschland, Tel. 0049 67 81 31 32 7

Fachberater Baubiologie
Herr Hansruedi Kaiser, Triengen

Behandelnder Arzt/Umweltmediziner, Spezialist für MCS
Herr Dr. med. Martin H. Jenzer, Sonnenbergstrasse 11, 6052 Hergiswil, Tel. 041 630 16 81

Architekt/Ingenieur
Herr Dipl.-Ing. Matthias G. Bumann, Berlin

Ansprechpartner Gemeinde Schwyz
Herr Carlo Carletti, Pfarrgasse 9, Postfach 137, 6431 Schwyz, Tel. 041 819 80 35
Frau Marlen Marty, Pfarrgasse 9, Postfach 518, 6431 Schwyz, Tel. 041 819 80 31

Mein Kampf für MCS-gerechten Wohnraum