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Mein Kampf für MCS-gerechten Wohnraum

Urs Beeler

Postfach 7

6431 Schwyz

Bundesamt für Wohnungswesen
Frau
Verena Steiner
Storchengasse 6

2540 Grenchen

Behördliche Ignoranz, Gleichgültigkeit und Dummheit muss man sich nicht gefallen lassen
Antwort (Offener Brief) von Urs Beeler auf das Schreiben vom 7.6.10 von Verena Steiner vom Bundesamt für Wohnungswesen betreffend MCS-gerechtem Wohnraum und Unterstützung für das MCS-Pionierprojekt


Brunnen, den 9. Juni 2010
 

Sehr geehrte Frau Steiner (E-Mail: verena.steiner@bwo.admin.ch)

Ich staune über Ihre rasche Antwort (noch vor Juli 2010!), mit Anmerkungen in Rot, (Antwortschreiben von Frau Verena Steiner vom Bundesamt für Wohnungswesen in Grenchen / 7.6.10, PDF 1,4 MB). Seit meiner Anfrage an den Bundesrat im Dezember 2009 sind lediglich rund 6 Monate vergangen. Daran sieht man, wie gross das Interesse der Schweizer Landesregierung, des Bundesamtes für Gesundheit und Ihres an MCS-Patienten ist. Vielen Dank!

Sie hätten Ihren Brief so formulieren können (Textvorschlag):

 

Sehr geehrter Herr Beeler

Sie haben mich aus dem Schlaf geweckt. Wir als Bundesamt für Wohnungswesen sind froh, möglichst keine Bürgeranfragen beantworten zu müssen. Da Ihr Schreiben jedoch an uns weitergeleitet wurde, müssen wir es wohl oder übel beantworten.

Bitte haben Sie Verständnis dafür...
...dass wir an den paar MCS-Betroffenen in der Schweiz kein Interesse haben. Die Aufgabe unseres Amtes ist, dafür zu sorgen, dass so wohlklingende Sätze wie "Förderung
von Wohnungen für sozial Schwache, Invalide, etc." beim Publikum gut ankommen, aber nicht zwingend umgesetzt werden. Damit wir möglichst kein Geld ausgeben müssen, haben wir "strenge Regeln" geschaffen. Geld bekommt sowieso nur, wer uns politisch nahe steht bzw. sympathisch ist.
Einen Unterschied zwischen einem schadstofffreien MCS-Haus und Minergie-Sondermüllhauser, wie sie der Bund propagiert, sehen wir nicht. Genauer: Wir
dürfen und wollen ihn gar nicht sehen! Ebenso wenig wie das, was Sie über zwangsparfümierte, allergieauslösende Produkte (Waschmittel etc.) schreiben, die Luft, Gewässer und das Immunsystem völlig unnötig belasten. Denn: Unsere primäre Aufgabe sehen wir nicht im Sehen, sondern im Wegsehen.

Es ist uns ein Anliegen...
...dass zwangsparfümierte Waschmittel-, Putz- und Reinigungsmittel, WC-Steine und anderer Sondermüll in die Umwelt gelangen.
So machen Kläranlagen, Umweltkampagnen des Bundes usw. erst überhaupt Sinn! Wie sollten wir diese Kampagnen noch glaubwürdig führen können, wenn künftig nach Ihrer extremen politischen Auffassungen alles nur noch immissions- und schadstofffrei funktionieren sollte?
Bitte vergessen Sie nie: Wir sind Beamte des Bundes - wir tragen Scheuklappen. So sind für uns au
ch Isolations-Sondermüllhersteller wie ISOVER und Flumroc "ökologisch", ebenso luftverpestende Holzheizungen (Stichwort "erneuerbare Energie") im Sinne der Nachhaltigkeit. Möglichst starkes Dämmen von Häusern schauen wir als energetisch sinnvoll an (MINERGIE); dass dies mit Sondermüll geschieht, muss uns nicht interessieren. Auch chemisch ausdünstende Spanplatten betrachtet das Bundesamt für Wohnungswesen als "sinnvoll", da hier der Recycling-Gedanke umgesetzt wird.

Was ein MCS-Haus soll...
...verstehen wir nicht; genauer:
wir wollen es nicht begreifen! In diesem Sinne gelangte auch das Bundesamt für Gesundheit an uns. Würden wir die Idee MCS-Haus und MCS anerkennen, müssten wir uns selber hinterfragen und unsere Lebensweise umstellen. Das wollen wir nicht! Deshalb erteilen wir Ihnen auch eine abschlägige Antwort.
Wobei Sie natürlich gerne und jederzeit an einer der Alibiübungen unseres Bundesamtes resp. unserer Partnerorganisationen teilnehmen dürfen. Gerne werden wir dafür sorgen, dass Ihre Ideen und Ihr Konzept bei uns keine Chance haben.
Für weitere Anfragen betr. MCS-gerechtem Wohnen stehe ich Ihnen nach diesem langen Brief in diesem Jahr leider nicht mehr zur Verfügung, da sich unser Bundesamt resp ich mich persönlich bereits auf den Winterschlaf vorbereite. (Unser Amt arbeitet 1/2 Jahr "zeitversetzt" > daher auch die 6 Monate, bis eine Anfrage beantwortet wird.)
Es tut mir leid, Ihnen keine Hoffnung machen zu können. Unser Amt ist primär zum Selbstzweck (für uns Beamte) entstanden, für ein paar wenige Auserwählte (um gegen aussen den Schein zu erwecken, dass "etwas getan wird"), aber ganz
bestimmt nicht für Sie, andere MCS-Betroffene oder die Allgemeinheit. Sie glauben ja auch nicht, was die Werbung im Fernsehen vorgaukelt. Wieso also sollten Sie gerade der Werbung des Bundes glauben schenken können?

Alles Liebe wünscht Ihnen
mit freundlichen Grüssen
Ihre
S. V.
Bundesamt für Wohnungswesen

 


 

Zurück aus der Phantasie in die Realität:

 

Sehr geehrte Frau Steiner

Solange Sie sich in Ihrem bürokratischen Bereich bewegen, sind Sie "relativ stark". Verlassen Sie Ihre Grenzen, wird es etwas komisch.

Auf Seite 1 schreiben Sie:
"Laut Art. 2 Abs. 1 WFG ist die Wohnbauförderung des Bundes auf preisgünstigen Wohnraum ausgerichtet, wobei gegenwärtig nur indirekte Hilfen, hauptsächlich in Form von Fonds de roulement-Darlehen gewährt werden. Diese werden von den Dachorganisationen des gemeinnützigen Wohnungsbaus (u.a. Schweizerischer Verband für Wohnungswesen SVW) treuhänderisch verwaltet und in Form von zinsgünstigen Darlehen an ihre Mitglieder ausgerichtet. Gesuche von Privatpersonen an eine der Dachorganisationen des gemeinnützigen Wohnungsbaus können in der Folge nicht bewilligt werden und eine Hilfe unter diesem Titel ist deshalb nicht möglich."

FRAGE 1: Kann der Verein MCS-Haus unter diesem Titel Hilfe (GELD) bekommen?

FRAGE 2: Unter welchem Link ist das von Ihnen genannte BWO-Forschungsprogramm einsehbar?

3. Sie behaupten allen Ernstes:
"Aus den eingereichten Unterlagen war kein innovativer oder nachhaltiger Charakter ersichtlich, der für eine Förderung als exemplarisches Projekt sprechen würde!" Da muss ich sagen: Diese Abwertung ist eine Unverschämtheit. Entweder steckt dahinter Bösartigkeit oder Sie sehen aus Ignoranz/Dummheit tatsächlich nicht, worum es geht! Haben absolute Duftstofffreiheit und Schadstofffreiheit (schadstofffreie Baumaterialien, parfümfreie Produkte zur Raumpflege, immissionsfreies Heizen etc.) etwa keinen innovativen, ja "revolutionären" Charakter?!? Kennen Sie bereits ein solches Objekt im Betrieb? Dann nennen Sie es mir konkret!
IHRE BEHAUPTUNG IST ABSOLUT HALTLOS, SIE ENTBEHRT JEGLICHER GRUNDLAGE!

Noch etwas ungewollt Humorvolles zum Schluss: Auf Seite 2 unten...
...scheinen Sie offensichtlich völlig erschöpft zu sein, schreiben Sie doch bekannte Allgemeinheiten über die Wohnbaugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS und empfehlen eine Kontaktaufnahme (!) ohne offensichtlich gemerkt zu haben, dass ICH besagte Unterlagen (auf die Sie sich abstützen!) zu Handen des Bundesrates eingereicht habe!!!
Damit beweisen Sie letztlich, wie "seriös" und wie "ernst" Sie die Sache in Tat und Wahrheit angegangen sind! IM ENDEFFET LÄUFT ALLES AUF BILLIGES ABWIMMELN HINAUS! UND SO LÄUFT ES MIT IHNEN RESP. DEM BUNDESAMT FÜR WOHNUNGSWESEN SEIT JAHREN! Blabla und wenig bis gar nichts DAHINTER! Von konkreter Hilfe für MCS-Betroffene (und um die geht es!) keine Spur, kein Engagement - nichts!
Sollten Sie das Gefühl haben, was ich schreibe, stimme nicht, haben Sie das Recht auf eine Gegendarstellung. Im Gegensatz zu Ihnen will ich Sie nämlich nicht unfair behandeln.

Zum Schluss meines Schreibens...
...für Sie noch die Neuigkeit, dass der Verein MCS-Haus im Dezember 2006 gegründet wurde, siehe www.mcs-haus.ch/ Werden Sie diese Adresse verwenden, wenn Sie demnächst wieder die Anfrage eines MCS-Patienten abwimmeln wollen?

Seien Sie bitte nicht überrascht, wenn auf Sie resp. Ihr Bundesamt künftig noch viel Arbeit betr. MCS und MCS-gerechtem Wohnen zukommt!

Mit freundlichen Grüssen
Urs Beeler

seehumansbutnothumanity

Ich sehe Menschen, aber keine Menschlichkeit.

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