15. Januar 2014:
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Thema: Der Einfältigkeit von Manipulations-Journalismus auf der Spur "Bote der Urschweiz", Ali S. und die Verschärfung des Schwyzer Sozialhilfegesetzes (eine Satire) Wussten Sie, wie das neue verschärfte Schwyzer Sozialhilfegesetz entstand?
Lokalboulevardjournalistisch musste das wie folgt laufen... Ali S. kommt aus dem Iran und wohnt mit seiner 15-köpfigen Familie in einem heruntergekommenen Wohnblock neben dem Hotel "Kristall" in Seewen. Für Ali und seine Familie muss die Fürsorgebehörde Schwyz finanziell aufkommen. Was die Fb Schwyz nicht, aber (selbstredend für die Entstehung dieser Geschichte) die Redaktion des "Boten der Urschweiz" herausfindet: Neben Sozialhilfeempfänger in Seewen soll Ali S. als internationaler Waffenhändler tätig sein (Ein "Bote der Urschweiz" Journalist deckt dies exklusiv auf). Was "Bote der Urschweiz"-Leser auch noch erfahren: Der Seewener Sozialhilfeempfänger besitzt allein auf einem Konto einer Bank in Teheran ein Vermögen von über 100 Millionen US-Dollar (Was der "Bote" bei seiner Recherche jedoch vergisst, ist die Klärung der Frage: Warum lebt dieser Mann mit seiner Familie ausgerechnet in Seewen/SZ? Was ist das Motiv des millionenschweren Ali S., der von Teheran extra nach Seewen/SZ zügelte, um hier als Sozialhilfeempfänger aktiv zu sein?). Sei es wie es sein soll: Ali S. ist Millionär und Sozialhilfeempfänger. Letzteres erklärt, warum vor dem Hotel "Kristall" in Seewen nicht nur sein 600er Mercedes steht, sondern daneben auch noch der nigelnagelneue 7er BMW seiner Ehefrau Sirte. Was der vom "Bote der Urschweiz" exklusiv aufgedeckte Sozialhilfeskandal (der später vom nationalen Partnerblatt "Blick" selbstredend übernommen wird) jedoch nicht aufdeckt (weil bei der Recherche entgangen), ist, dass der Sohn von Ali S. auch noch einen teuren roten Ferrari in einer Tiefgarage in Unterseewen (Insider wissen: in der Badstrasse) eingestellt hat.
Beim Lesen des "Boten der Urschweiz" einen Herzschlag erlitten Ein "Bote der Urschweiz"-Leser ist von dieser "wahren" Enthüllungsgeschichte des "Boten der Urschweiz" dermassen emotional schockiert (psychischer Hintergrund: er glaubt seit 50 Jahren alles, was in diesem Blatt steht), dass er ob dem beschriebenen Skandal einen Herzinfarkt erleidet und stirbt. Neu also sorgen nicht nur Behörden (z.B. aus dem Sozial- und Sozialversicherungsbereich, die Polizei vgl. Stichwort "Ibergeregg") in Schwyz für tragische Todesfälle, sondern auch ihr Lokalblatt.
Die sozialpolitischen Folgen Der vom "Bote der Urschweiz" exklusiv aufgedeckte Sozialhilfeskandal und nicht zuletzt der tragische Tod des erwähnten "Bote der Urschweiz"-Lesers führen schliesslich dazu, dass sich Schwyzer Kantonsräte und der Schwyzer Regierungsrat gezwungen sehen, das Schwyzer Sozialhilfegesetz restriktiv zu verschärfen. Behörden sollen in Zukunft mehr Macht bei der Kontrolle von Sozialhilfeempfängern bekommen (gläserner Bürger, freier Datenaustausch zwischen Behörden - alles nach dem Vorbild der ehemaligen DDR). Darüber berichtet der "Bote der Urschweiz" (als ihr politisches Sprachrohr) mit Erleichterung.
Nachtrag Oben wurde in der Geschichte nach dem Motiv gefragt, weshalb die Familie von Ali S. ausgerechnet in Seewen/SZ wohnt. Das nationale Boulevardblatt "Blick" nahm sich der weiteren Recherche an und fand heraus, dass die Frau von Ali S. Atomphysikerin ist. Wie der "Blick" weiter vermutete, hatte die Familie vor, im Wohnblock neben dem Hotel "Kristall" in Seewen/SZ eine Atombombe zu bauen. Warum ausgerechnet eine Atombombe? Ja, dies weiss nun doch heutzutage jedes Kind: Eben, weil sie aus dem Iran kommen! Nicht so eindeutig hingegen ist das Motiv, warum die Immigranten-Familie sich an den Bau der Atombombe machte. Eine Spekulation besagt, die Familie hätte mittels späterer Atomerpressung des Kantons Schwyz vorgehabt, dass ihr Heimatland Iran im Gegenzug von den Sanktionen der USA befreit werde. Ein (zumindest für den Verfasser dieser Geschichte) nachvollziehbares Motiv. Die andere Vermutung geht davon aus, dass die Familie von der Sozialhilfe-Sanktionspolitik der Fürsorgebehörde Schwyz die Nase voll gehabt und geplant habe, aus Protest ihre "Familien-Atombombe" auf der Hofmatt in Schwyz (in unmittelbarer Nähe bzw. in Sichtweite zum Fürsorgesekretariat der Gemeinde Schwyz an der Pfarrgasse 9) zu zünden. Soweit kam es jedoch nicht: Vor dem Erscheinen der Sensationsstory bekam die Kantonspolizei Schwyz durch eine geheime telefonische Abhöraktion Wind von der Sache. Schnell wurde wie in solchen und ähnlichen Fällen üblich die Polizei-Sondereinheit "Luchs" aufgeboten, der Wohnblock neben dem Hotel "Kristall" in Seewen umstellt und im Anschluss daran gestürmt. Dabei wurde ein Sozialarbeiter der Gemeinde Schwyz, der sich zufällig im Gebäude aufhielt, versehentlich (wegen Verwechslung) von der Polizei erschossen. Wie der "Bote der Urschweiz" in der Folge berichtet, sei die "Luchs"-Aktion gesamthaft gesehen dennoch als Erfolg zu werten. (Was der "Bote" jedoch seiner Leserschaft verschweigt, ist, dass keine Hinweise oder gar Pläne für den Bau einer Atombombe in Seewen gefunden werden konnten.) Selbstredend, weil hundertprozentig unschuldig, musste die 15-köpfige Familie von Ali S. schliesslich aus der Untersuchungshaft entlassen werden. Aus Protest gegen die Polizeiaktion und die Berichterstattung der Medien "Bote der Urschweiz" und "Blick" hat die Familie aus dem Iran einstimmig (und nach Meinung des Verfassers völlig zurecht) beschlossen, "für immer in Seewen/SZ zu bleiben und nie mehr in ihre Heimat zurückzukehren."
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